Auch im vergangenen Jahr waren mehr Menschen in NRW wohnungslos. Fast 50.000 Menschen (48.897) zählt die Wohnungsnotfallstatistik des Landes für 2020 noch einmal über 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Welche Rolle Corona bei der Entwicklung spielt, zeigt die Statistik nicht. Für den bodo e.V. lässt sich aus den Zahlen aber schließen: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Prävention verschärfen die Lage.
Am 14. Oktober 1997 wurde der Wohnungslose Josef Anton Gera auf dem ehemaligen Kruppgelände in Bochum so schwer misshandelt, dass er drei Tage später an den Folgen seiner Verletzungen starb. Die Täter: Neonazis. Das Motiv: Hass auf Homosexuelle. Die staatliche Statistik zählt Josef Gera wie 100 weitere Tote seit 1990 nicht als Opfer rechter Gewalt. Ohne das Gedenken antifaschistischer Gruppen wäre auch er längst vergessen.
Wo kann ich duschen, wenn ich keine Wohnung habe? In Zeiten von Corona ist die Antwort auf diese Frage noch schwieriger als sonst, denn mit dem Shutdown sind auch niedrigschwellig zugängliche Duschen und sanitäre Anlagen buchstäblich hinter verschlossenen Türen. Zusammen mit anderen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und der Stadt haben wir nun eine Lösung gefunden: Jetzt gibt es in der Dortmunder Innenstadt ein temporäres Hygienezentrum, in dem Wohnungslose an drei Tagen in der Woche kostenlos duschen können.
Sie sehen aus wie Rocker und nennen sich „Engel“, ihre Instrumente sind Kamm, Schere und ganz viel Herzblut. Am Montag (15. Juli) waren die ehrenamtlichen Friseurinnen und Friseure der „Barber Angels“ wieder beim bodo e.V. in Bochum zu Gast zum letzten Mal vor dem Umzug des Vereins.