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Warum „Niemand muss draußen schlafen“ nicht die Wahrheit ist

Mit scheinbarer Klarheit verkündet die Stadt Dortmund: „Niemand muss draußen schlafen, wenn er dringend Hilfe benötigt.“ Für einen großen Teil der Betroffenen besteht diese Hilfe jedoch in der Unterstützung beim Verlassen der Stadt. Wer die ausschlägt, gilt als freiwillig obdachlos. Ein erheblicher Teil der sichtbaren Obdachlosigkeit in Dortmund besteht aus Menschen ohne Zugang zu Notschlafstellen. Alle PraktikerInnen wissen das, alle Obdachlosen auch. Die Öffentlichkeit soll es nicht wissen. Aber warum eigentlich?

Wenn es kalt ist

Ab Temperaturen um den Gefrierpunkt bitten wir Sie besonders: Wenn Sie Menschen sehen, die auf der Straße übernachten, schauen Sie nicht weg. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie die Person an. Wenn Sie denken, dass ein medizinischer Notfall vorliegt, wählen Sie die 112. Auch wenn Wohnungslose ein gesetzliches Recht auf eine Unterbringung durch die Kommune haben, in der sie sich aufhalten, wird dieses Recht regelmäßig verwehrt.

Mehr als Bücher

In Bochum und Dortmund betreibt bodo Buchläden, die mit dem Verkauf gespendeter Bücher Arbeitsplätze schaffen. Denn wir lieben es, für Bücher ZweitleserInnen und ein neues Zuhause zu finden. Der Schlüssel dazu ist, ein Buch auf den richtigen Weg zu schicken, sei es ein Buchmarkt, einer unserer Läden oder ein Antiquariatsportal im Internet. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf schaffen wir qualifizierte Arbeitsplätze.

„Wir schauen den Menschen seit Jahren beim Sterben zu“

Im Jahr 2019 begann der Verein Vringstreff e. V. in Köln mit seiner Housing-First-Initiative. Dr. Kai Hauprich war von Anfang an als Projektleiter dabei. Der stellvertretende Geschäftsführer des Vereins hat in den letzten drei Jahren Fördergelder beantragt, Stellen geschaffen und letztlich 14 Menschen, die zuvor obdachlos waren, in Wohnraum gebracht. Teilweise ein Kampf gegen Windmühlen, wie der 34-Jährige im Gespräch sagt. „So ist das bei Innovationen. Das halten wir aus.“

Soziale Stadttouren

Wie sieht die Stadt aus der Sicht der „Menschen am Rand“ aus? Wie verbringen Menschen auf der Straße ihren Tag? Welche Wege führen in die Obdachlosigkeit und welche hinaus? Auf gut zweistündigen Touren werden die Teilnehmer nicht zu Voyeuren, sondern geraten ins Staunen über die unbekannte Seite ihrer Städte, über das Erfahrungswissen der Tourguides und über Engagement und Solidarität.