Fünf Jahre begleitete der Regisseur Andrei Schwartz rumänische Roma, die in Hamburg betteln. Sie nahmen ihn mit zu ihren Schlafplätzen und reisten mit ihm in ihr Heimatdorf in den Karpaten. Am Samstag, dem 8. Oktober um 19 Uhr, zeigt das SweetSixteen Kino im Dortmunder Depot in Kooperation mit bodo den Dokumentarfilm „Europa Passage“. Im Anschluss folgt ein Filmgespräch mit dem Regisseur und bodo-Redaktionsleiter Bastian Pütter.
Ein privater Sicherheitsdienst, der nachts durch die Innenstadt streift, um gegen Drogenkonsumierende, Bettelnde und Obdachlose vorzugehen der bodo e.V. übt scharfe Kritik an den Plänen des Cityrings und befürchtet eine Welle willkürlicher Vertreibung. „Die Ärmsten aus dem Stadtbild zu verdrängen, um das Shoppingerlebnis nicht zu stören, kann nicht die Antwort auf Probleme wie Armut, Obdachlosigkeit und Sucht sein“, so Bastian Pütter von bodo.
Am Nachmittag des 8. August, ein Montag, ruft der Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth in der Dortmunder Nordstadt die Polizei. Ein 16-Jähriger, geflüchtet aus dem Senegal, erst seit wenigen Tagen in Dortmund, hält sich im eingezäunten Hof der benachbarten Kirche auf. Er sei in einer psychischen Krise, habe ein Messer bei sich und möglicherweise vor, sich umzubringen. Wenig später ist Mouhamed Lamine Dramé tot, getroffen von fünf Kugeln aus der Maschinenpistole eines Polizeibeamten.
Von Bastian Pütter
Wir haben einiges produktiv zu verlernen, finden die Macherinnen des Favoriten-Festivals. Warum kaufen, wenn auch leihen geht?, fragt Dr. Najine Ameli von der Bibliothek der Dinge Bochum. Der Soziologe Aladin el-Mafaalani und der Polizeiforscher Thomas Feltes sprechen über das Vertrauen in die Polizei. Tafelforscher Stefan Selke sieht Utopiemüdigkeit in der Armutsbekämpfung. „GrünFrau“ produziert mitten in Hörde Gemüse für die regionale Versorgung.
Am Dienstag, dem 9. August, besuchte uns das Straßenmagazin fiftyfifty aus Düsseldorf. Die Reise nach Dortmund war nicht nur einen Kennenlernen, sondern auch politische Aktion: denn möglich war er nur dank eines bezahlbaren ÖPNV – durch das mittlerweile ersatzlos ausgelaufene 9-Euro-Ticket.
Wir freuen uns, nun auch in Bochum unsere Angebote (wieder) erweitern zu können. Direkt neben unserem Buchladen an der Königsallee 12 haben wir ein weiteres Ladenlokal angemietet, in dem unsere Beratungs- und Bildungsangebote ihren Platz finden werden.
Viele Jahre war Markus bodo-Verkäufer in der Bochumer Innenstadt. Kaum jemand, der ihn an seinem Verkaufsplatz im Bermudadreieck nicht kannte. Lange war er auch für bodos soziale Stadttouren durch Bochum zuständig. Seit drei Monaten ist er nun Platzwart beim Tennisverein SV Langendreer 04. Wir haben ihn auf „seinem“ Platz besucht.
Von Sebastian Sellhorst
Zwei obdachlose Männer sind Mitte August in Dortmund auf der Straße gestorben. Auf einem Spielplatz wurde ein 55-jähriger Mann aus Tschechien tot aufgefunden, zudem verstarb ein 46-jähriger Mann aus Polen an seinem Schlafplatz. Das zeigt ein strukturelles Problem auf: Obdachlose EU-BürgerInnen können, wenn kein Anspruch auf Sozialleistungen besteht, kommunale Hilfsangebote oft nicht wahrnehmen.
Von Alexandra Gehrhardt
Der Sommer am U ist das angenehme Langzeit-Sommer-Festival, bei dem wir auch in diesem Jahr zwei Termine gestalten dürfen. Jetzt geht die Konzert- und Partyreihe in den Endspurt: für den 21. August haben wir uns die Dortmunder blomqist auf die Bühne vor dem U eingeladen.
Warum Prinz William Straßenzeitungen verkauft, wie Finnland Obdachlosigkeit beendet hat, wie eine wohnungslose Liebe in Göteborg funktioniert, warum eine ganze brasilianische Stadt ukrainisch spricht, wie man in Salzburg über schönes Scheitern spricht, wie Vertreibung in San Francisco aussieht, was man in Osaka bei einer Bühnenshow in Gebärdensprache erlebt – die bodo-Augustausgabe erzählt Geschichten aus dem internationalen Netzwerk der sozialen Straßenzeitungen.