bodo @ Sommer am U: Tex Brasket & blomquist
Bühne und Liegestühle sind bereits erprobt, Programm und Thermometer hatten bereits die ersten deutlichen Ausschläge nach oben zu verzeichnen. Dortmunds entspanntes Innenstadt-Sommer-Festival startet mit dem Ferienbeginn ins zweite Drittel.
Von Bastian Pütter

Und eigentlich geht es jetzt erst richtig los am U. Bereits zum neunten Mal findet sich die regionale Kultur- und Musikszene auf der Leonie-Reygers-Terrasse ein und macht den verbliebenen Platz um die inzwischen geradezu manisch zugebaute Landmarke Dortmunder U zum gepflasterten Strand, in diesem Jahr zudem zu einem begrünten. Um zu werben für die Ausstellung „Flowers!“ im Museum im U, die Blumendarstellungen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts versammelt, wurde der Vorplatz üppig mit Pflanzen ausgestattet. Den Komfort für die Zuschauer*innen erhöht ein Regendach, falls das Wetter doch einmal nicht mitspielt – und schließlich wurde mit Rücksicht auf eine Anwohnerin die Bühne gedreht, um die Lärmemissionen zu senken.
Die inhaltliche Gestaltung des Festivals, das Programm, tragen lokale Akteure, Initiativen und Vereine bei, die die Abende am U gestalten. Neben Läden wie subrosa und Rekorder, Kulturveranstaltern wie Ekamina und Feine Gesellschaft und Kulturvereinen wie Dings, Pro Jazz oder Krupplyn dürfen auch wir mitspielen: An zwei Abenden hat bodo ausgesucht, was zu sehen und zu hören ist.

Am 20. Juli kommt Tex Brasket. Den „gelernten“ Straßenmusiker, der lange auch auf der Straße gelebt hat, haben wir im Juniheft porträtiert. Seit Kurzem steht er als neuer Sänger der Hamburger Polit-Punk-Institution Slime auf den großen Bühnen. Den Sängerwechsel ordnete Peter Hesse im vergangenen Heft so ein: „Stell Dir vor, Du müsstest Campino bei den Toten Hosen oder Farin Urlaub bei den Ärzten ersetzen.“ Aber Tex hat schon härtere Bewährungsproben bestanden, wir freuen uns auf den Sänger solo mit Akustikgitarre im Schatten des U.
Für den zweiten Termin hat bodo die Dortmunder Langstreckenläufer blomqist eingeladen. Die Band um Sänger Grobilyn Marlowe, der übrigens vor sehr langer Zeit einmal Kulturredakteur dieses Magazins war, hat, wie man so sagt, die Ruhe weg: Soeben ist nach unglaublich langer Zeit ein drittes Album erschienen. Und „Karmabolage“ klingt gleichzeitig aufregend und nach „zu Hause“: deutschsprachiger, folkiger 90s-Indie-Gitarren-Pop, der mal gelassen Tom Liwa grüßt und mal erwachsen Richtung Hamburg winkt. Was passt besser zu einem entspannten Sonntagnachmittag im August?
Termine
Tex Brasket
Mittwoch, 20. Juli, 19 Uhr
blomqist
Sonntag, 21. August, 17 Uhr
Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse
