Dortmund: Obdachloser Mann in der Innenstadt verstorben
In der Dortmunder Innenstadt ist am Donnerstag ein Obdachloser verstorben. Ein Bekannter fand Teddy, so war sein Spitzname, an seinem Schlafplatz in der Nähe des Westenhellwegs. Er wurde 32 Jahre alt. Die Polizei bestätigt einen Einsatz am Donnerstagabend in der Innenstadt, und bestätigt, dass ein obdachloser Mann verstorben sei. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es bislang nicht.

Da, wo Teddy gestorben ist, haben Freunde Grablichter aufgestellt, einen kleinen Kranz und Rosen auf einem seiner Kissen drapiert. „RIP Teddy“ hat jemand mit Edding an die Hauswand geschrieben. „Es ist das, was wir mit unseren Möglichkeiten machen können“, sagt Marc, ein Freund von Teddy. Gemeinsam haben sie hier „Platte gemacht“; hatten hier ihren Schlafplatz. Mittags habe er sich dort hingelegt, seine Ruhe haben wollen. Am Abend sei ein Bekannter zu ihm gegangen, weil er sich vor dem Heimweg von ihm habe verabschieden wollen. Aber da war es schon zu spät. „Vor zwei Tagen haben wir uns noch gesprochen“, erinnert sich Marc.
Bundesweit beobachten Akteure der Wohnungslosenhilfe, dass sich der physische wie psychische Zustand von Menschen ohne Obdach in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert hat. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe erinnert daran, dass Menschen, die auf der Straße, in Sammelunterkünften oder in prekären Mitwohnverhältnissen leben, eine „gesundheitlich hoch belastete Bevölkerungsgruppe“ sind. Die coronabedingte (Teil-)Schließung von Anlaufstellen und Tagesaufenthalten und der Wegfall vieler Angebote hat Betroffenen zugesetzt, für Stress, Konkurrenzen und Unsicherheiten unter Wohnungslosen geführt. Auch Einrichtungen in Dortmund machen sich große Sorgen, dass der Corona-Winter für mehr obdachlose Menschen lebensgefährlich werden könnte. (age)