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Ein Monat Hygienezentrum

Mit dem Lockdown sind auch viele Orte für Wohnungslose unerreichbar geworden – gerade bei Duschen und Kleiderkammern ist das ein Problem. Seit fünf Wochen gibt es darum in der Dortmunder Innenstadt ein temporäres Hygienezentrum, in dem wohnungslose kostenlos duschen und sich mit frischer Kleidung versorgen können. Mehr als 600 Mal wurde es bis jetzt genutzt und wird nun verlängert.

Der Lockdown hatte gravierende Auswirkungen auf die hygienische Situation von Wohnungslosen: Viele öffentliche Toiletten in der Stadt befinden sich in Bürgerbüros oder Einkaufszentren, die nun geschlossen waren, und auch Duschen zum Beispiel in Tagesaufenthalten wie dem Gast-Haus oder dem Brückentreff fielen plötzlich weg.

Mit dem Hygienezentrum haben Gast-Haus, das Team Wärmebus und bodo unter dem Dach des Paritätischen mit der Stadt eine Lösung gefunden, die zumindest durch die Krise hilft und nun auch von der Stadt verlängert wird. Das Zentrum ist offen für alle, die keine eigene Wohnung oder keine adäquate Duschmöglichkeit haben und normalerweise die Duschen und Sanitäranlagen auf zum Beispiel im Gast-Haus oder im Brückentreff nutzen.

Immer montags, mittwochs und freitags ist das Hygienezentrum geöffnet, pro Tag können etwa 40 Menschen in Ruhe duschen, viele mehr können sich mit frischer Kleidung oder Hygieneartikeln versorgen. In den ersten vier Wochen haben bereits 638 Menschen das Angebot genutzt. Damit sind die vorhandenen Duschmöglichkeiten zu 80 Prozent ausgelastet. Es sind zu über 90 Prozent Männer ohne Wohnung und Obdach, die die von der Duschmöglichkeit Gebrauch machen. Rund ein Drittel der Gäste kommen mehrmals.

Im Hygienezentrum stehen jeweils fünf Duschen für Frauen und Männer zur Verfügung. Die Besucherinnen und Besucher erhalten außer einer kostenlosen Dusche auch ein Wäsche- und Hygienepack. Nach jedem Gebrauch werden die Duschbereiche von einer professionellen Reinigungsfirma fachgerecht gereinigt und desinfiziert. Das Ordnungspersonal sorgt für Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln – u.a. liegen Eingang und Ausgang getrennt voneinander. Das Hygienezentrum ist dank einer großen Beschriftung leicht zu finden – wir danken Visscher Lichtwerbung für ihre Unterstützung.

Finanziert wird das Angebot zum einen aus Mitteln, die die Träger aus dem „Notversorgungsfonds für Obdachlose NRW“ beantragt haben und vielen und großzügigen Spenden. Zudem beteiligen sich die Verbände der freien Wohlfahrtspflege mit einem Zuschuss. Die restlichen Kosten werden aus dem Budget des Sozialamts bereitgestellt.